Etikette im Urlaub
Jeder kennt den Satz: Andere Länder, andere Sitten. Wie schaffe man es, in jedem Land höflich zu den Menschen zu sein?
Von niemandem wird erwartet, dass er Sitten und Gebräuche jedes besuchten Landes perfekt beherrscht, das ist einfach unmöglich. Informieren Sie sich rechtzeitig über die wichtigsten Dinge in Reiseführern oder im Internet. Beobachten Sie die Einheimischen - das ist sehr interessant, denn letztendlich lernt man durch die Unterschiede auch viel über die eigene Kultur. Scheuen Sie sich nicht, Fragen zu stellen. Die meisten Menschen verstehen dies als Zeichen von Interesse und Wertschätzung. Bitte Sie um Entschuldigung, wenn Sie den Eindruck hatten, Sie hätten etwas falsch gemacht und erklären, Sie seien eben fremd hier und nicht mit allen Gebräuchen vertraut.
Achten Sie auf Kleinigkeiten auch in unseren Nachbarländern, von denen wir oft nicht vermuten, dass die Kultur so verschieden ist. In den Niederlanden sollten Sie zum Beispiel allen Familienmitgliedern gratulieren, wenn jemand Geburtstag hat, in Italien werden Blumen immer im Papier überreicht. Wenn Sie in die Ferne reisen, dann achten Sie in asiatischen Ländern darauf, dass Sie im Sitzen nicht Ihre Fußsohlen präsentieren - das gilt dort fast überall als Beleidigung. Sind Sie in islamischen Ländern unterwegs, dann sollten Sie keine Dinge mit der linken Hand berühren und zumindest wenn Sie eingeladen werden, nicht mit der linken Hand essen. Da die linke Hand zu Hygienezwecken benutzt wird, ist dies ein großer Fauxpas.

Im Urlaub respektvoll auftreten Gute Manieren.
Zu den guten Sitten des Reisens gehört es, sich in Reiseführern oder anderen Büchern und Magazinen über Land, Bewohner, Sprache sowie Bräuche zu informieren. Welche Fettnäpfchen warten auf mich, wenn ich nach Spanien fahre oder was sollte ich beim Besuch von muslimischen Ländern auf jeden Fall im Reisegepäck dabei haben?

Flugzeugknigge

Fliegen Sie mit Linie oder Charter in Ihr Traumziel, sind gewisse Verhaltensregeln bereits im Flieger zu beachten:
• Begrüßen Sie Ihre Sitznachbarn.
• Halten Sie sich nicht am Vordersitz fest, wenn Sie aufstehen.
• Sprechen Sie nicht läut über andere Menschen - wer weiß, wer hinter Ihnen
sitzt?
• Beschäftigen Sie Ihre Kinder mit Spielen oder Hörbücher, so dass diese
sich nicht zu schnell langweilen und es die anderen Mitreisenden büßen
müssen.
• Und, der Pilot macht nur seinen Job. Sie müssen nicht jede Landung mit Klatschen honorieren (in einigen Ländern, zum Beispiel der Dominikanischen Republik, klatschen die Einheimischen jedoch immer bei der Landung - egal ob Charter oder Linienflug).

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* Aggressionen am Kofferrondell sollten Sie vermeiden - wer wird denn gleich wieder in die Luft gehen?

Im Traumland angekommen, haben Sie sich glücklicherweise bereits im Flugzeug oder Bahn die einfachsten Worte wie "Danke", "Bitte", "Guten Tag", "Auf Wiedersehen" und "Entschuldigung" in der Landessprache angeeignet. Selbst diese Kleinigkeiten zu beherrschen, stimmen den Einheimischen glücklich und werden verstanden.

Welche Regeln sind nun aber in den einzelnen Ländern zu beachten. Hier nur ein kleiner Auszug der Weltkarte:

Vive la France

In Frankreich sollten Sie nie eine Frage stellen, die nicht mit Stolz beantwortet werden könnte. Über Privates oder Politik wird nicht gesprochen. Punkten können Sie allerdings, wenn Sie sich in französischer Geschichte auskennen.

Anders als in anderen Ländern darf man ruhig über das gute Essen sprechen, dass einem vorgesetzt wird. Essen gehört in Frankreich zu den wichtigeren Dingen im Leben.

Im Restaurant oder Theater werden Ihnen die Plätze zugewiesen. Warten Sie also auf den Kellner, der Sie zu Ihrem Tisch führt.

Blumen als Gastgeschenke werden im Papier überreicht.

Spanien

In Spanien ist die Zeiteinteilung anders. Durch die heißen Sommer wird eine Siesta zwischen 14 und 16 Uhr eingehalten und sollte auch nicht durch Anrufe, schon gar nicht in Privathaushalten, gestört werden.

Zu Abend gegessen wird oft erst gegen 22 Uhr und das Nachtleben startet zu Sommerzeiten weit nach Mitternacht. Sind Sie privat eingeladen, sollten Sie ca. eine halbe Stunde nach dem angegebenen Zeitpunkt eintreffen. Im Geschäftsleben wäre dies aber ein Fauxpas - hier herrscht gerade für Deutsche Pünktlichkeit.

Im Restaurant begleichen Sie am besten immer den Gesamtbetrag, wie die Rechnung dann untereinander aufgeteilt wird, interessiert die Kellner nicht.

Due espressi, per favore! - nicht zwei Expresso!

Ihr Reiseabstecher nach Italien wird nicht nur von Pasta und Rotwein begleitet sein. Ein italienisches Essen besteht aus mehr als nur Pasta und der Vorspeise folgen sowohl mittags als auch abends der bekannte "secundi" wie Fleisch oder Fisch in allen Variationen. Ein Kaffee nach dem Essen sollte in Italien möglichst ohne Milch zu sich genommen werden. Cappuccino oder Latte Macchiato werden morgens zum fast nicht vorhanden Frühstück getrunken oder nachmittags zum Kaffee. Nach dem Essen würden Sie sich mit so einem Getränk als Tourist deutlich outen

Bedeckte Schultern und Beine in Gotteshäusern

Reisen Sie nach Griechenland oder in die Türkei ist auch im 21. Jahrhundert eher auf konservative Kleidung zu achten, vor allem wenn Sie ins Landesinnere der Türkei reisen. Beim Betreten von Gotteshäusern sollten Frauen bedeckte Schultern haben und sowohl Mann als auch Frau bedeckte Beine haben. Trinkgeld sollte in beiden Ländern bis zu 20 Prozent betragen. Die Verabschiedung auf Türkisch heißt "Güle güle", hierbei ist aber zu beachten, dass nur der Zurückbleibende diese Worte spricht, niemals der Weggehende. Er verabschiedet sich lachend.

Reisen Sie eventuell weiter in arabische Länder, ist es üblich sich beim Gespräch sehr nahe zu sein. Den Atem des Gesprächspartners zu spüren ist durchaus an der Tagesordnung. Sollten Sie dann Ihre gewohnte Distanz zum Gegenüber einnehmen wollen, kann dies missverstanden werden. Ihr Gesprächspartner denkt, er sei abstoßend und unangenehm. Erklären Sie deshalb Ihr Verhalten mit den uns vertrauten Distanzzonen.

Schmatzen und Rülpsen ist normal

Führt die Reise ins ferne Asien, zeigen in China beim Fisch essen alle Fischköpfe auf den Ehregast. Es kann sein, dass Sie sich durch die vielen starren Blicke vielleicht etwas beobachtet vorkommen. Und ja, es wird mit Stäbchen gegessen. Chinesen genießen ihr Essen klein geschnitten, was den Gebrauch von Stäbchen erleichtert. Worauf Sie achten sollten ist, dass Sie den Teller nie ganz leer essen. Leere Teller wären ein Zeichen für Ihren Gastgeber, dass Sie nicht satt geworden sind.

Wundern Sie sich nicht, wenn Ihre chinesischen Gesprächspartner öfters im Gespräch wegschauen und Sie nicht direkt anschauen - dies gehört mit zu ihrer kulturellen Eigenart. Ausfällige Gesten zu denen u.a. auch das Schulterklopfen gehört, sind in China nicht angebracht. Die Hauptdevise heißt immer noch: "Nicht das Gesicht verlieren."

Das Fliegen innerhalb Chinas ist fast so einfach wie Busfahren. Und an die Gegebenheiten des Schmatzens und Rülpsens können Sie sich bereits auf dem Flug nach Asien gewöhnen, wenn Sie das Glück (oder Pech) haben einen Chinesen zum Sitznachbarn zu haben.

In Thailand sollten Sie Kindern niemals über den Kopf streicheln. Dies dürfen nur die Eltern oder nahe Verwandte. Frauen sollten in Bussen oder Bahnen niemals neben einem Mönch Platz nehmen. Zwar sollten diese überhaupt nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein, es kommt aber vor. Buddhistische Mönche dürfen von Frauen nicht berührt werden, und da es in der Bahn oder im Bus schon mal schaukelt, sollten Sie sich lieber einen anderen Platz suchen. In ganz Asien gilt: Gespräche über Politik besser vermeiden.;

In Japan sollten Sie auf jeden Fall auf saubere und komplette Socken achten, da Sie in Restaurants Ihre Schuhe vor der Tür stehen lassen. Auch hier gilt ein aufgegessener Teller als ein Zeichen dafür, dass Sie noch hungrig sind.

Die heißen Mini-Handtücher sind zum Hände säubern und nicht zum Gesichtwaschen gedacht. Für den Genuss von Kobe-Fleisch (massierte Rinder, die Bier zu trinken bekommen) müssen Sie allerdings tief in den Geldbeutel greifen -aber der Geschmack ist einzigartig. Frauen haben in Japan keine hohe Stellung, wundern Sie sich also nicht, wenn Sie als Frau hier keine besondere Aufmerksamkeit bekommen.

Der wilde Westen

Fahren Sie nicht Richtung Osten, sondern Richtung Westen, achten Sie beim Restaurantbesuch in USA darauf, genügend Trinkgeld liegen zu lassen. Die Bedienungen leben dort davon - mehr als in Europa. 15 Prozent Trinkgeld ist die Mindestsumme. Im Restaurant sollten Sie darauf warten, dass Sie vom Servicepersonal einen Tisch zugewiesen bekommen. Sich selbst einen Tisch zu suchen, ist in den USA unangebracht.

Glücklicherweise müssen Sie sich nicht den örtlichen Tischsitten anpassen und Ihren linken Arm beim Essen unterm Tisch verschwinden lassen. Essen Sie ruhig mit Messer und Gabel und schneiden Sie nicht vorher alles klein, um es dann peux á peux mit der Gabel zu essen, Kaffee wird grundsätzlich kostenfrei nachgeschenkt und Eiswasser wird zu jedem Essen serviert. Die Kleidung ist in USA eher leger. Es fällt also überhaupt nicht auf, wenn Sie in Shorts und Turnschuhen durch die Stadt gehen. Allerdings können Sie öfter den Spruch lesen: "No shirt - no service" dies sollten Sie in Strandnähe also beherzigen. Die kleinsten Beträge können mit Kreditkarte bezahlt werden. Abgesehen natürlich vom Trinkgeld.

Sitten am Kap

Wer sich in südliche Gefilde wie Südafrika begibt, wird nicht nur kulinarische, sondern auch geografische Genüsse erleben. Das "Braai" (der offene Grill) fehlt in keinem südafrikanischen Haushalt und man wird oft zum Grillen mit vorherigem Sundowner eingeladen.

Aufpassen sollten Sie in Südafrika wirklich auf die Kriminalität. Carnapping oder andere Überfälle sind dort an der Tagesordnung und die Bereitschaft zur Kriminalität ist sehr hoch. Gehen Sie also niemals im Dunkeln alleine durch die Stadt oder stellen Sie auch nicht Ihren Reichtum zur Schau.

Bundeisliga Tippspiel: Laden sie Ihre Freunde zum gemeinsamen Spiei ein und tippen Sie los!.

Die Gastfreundlichkeit ist in Südafrika aber extrem ausgeprägt, und in den touristischen Regionen wie auf der Garden Route sind Sie immer ein gern gesehener Gast. Sie werden vielleicht erleben, dass einige Schwarze Ihnen bei der Überreichung von Gegenständen oder beim Händedruck die linke Hand unter den rechten Ellenbogen halten. Hiermit demonstrieren sie, dass sie Ihnen mit der anderen freien Hand nichts antun werden.

Diese Geste wird vor allem in der Western-Cape-Region von dem Xhosa-Stamm praktiziert. "Howzit" (how is it) ist die typische Begrüßung in Südafrika im alltäglichen Bereich (antworten Sie dann nicht mit: "It is good", sondern "I'm ok/fine ..."). Nicht empfehlenswert ist diese Grußformel jedoch im Geschäftsalltag. Ein Begrüßungskuss auf dem Mund unter Freunden kommt zwar nicht häufig vor, wird hin und wieder aber praktiziert. Seien Sie nicht erstaunt, wenn Sie diese Begrüßung auf der Straße sehen.

Отредактировано Burweed (2007-09-30 14:22:37)